Presseinformation der Caricatura

  © Foto: Britta Frenz

Frankfurt / Kassel, 11.3.2024. Im Namen der Familie geben das Caricatura Museum Frankfurt und die Caricatura Galerie Kassel bekannt, dass Caricatura-Gründer Achim Frenz plötzlich und unerwartet in der Nacht zum 11.3.2024 verstorben ist.


Achim Frenz (* 27. November 1957 in Bremerhaven, † 11. März 2024 in Kassel) hat als Gründer und ehemaliger Leiter des Caricatura Museums Frankfurt – Museum für Komische Kunst und der Caricatura Galerie Kassel nicht nur zwei wichtige Institutionen der Komischen Kunst auf den Weg gebracht und geprägt, sondern sich auch unermüdlich bundesweit für die Belange dieser Kunstgattung eingesetzt.

Das gesamte Caricatura-Team und Weggefährten sind zutiefst betroffen. Erst im Oktober vergangenen Jahres wurde Frenz aus dem aktiven Dienst als Leiter des Museums verabschiedet. Er hinterlässt seine Frau, seinen Sohn mit Ehefrau und zwei Enkel.

O-Töne

„Vor Kurzem noch durfte ich eine Rede zu seinem Abschied als Leiter des Caricatura Museums halten.

Ich war voll des Lobes und der Zuneigung und bin nun umso erschütterter und sehr, sehr traurig.”

Pit Knorr, Autor der Neuen Frankfurter Schule

 

„Der Tod von Achim Frenz hat uns alle unvorbereitet getroffen und tief erschüttert. Er war nicht nur

Vordenker und Wegbereiter für die Komische Kunst, sondern auch Mentor und Freund. So Vieles hat

er erreicht, so Vieles hatte er noch vor. Die Komische Kunst steht für einen Moment still – um in seinem

Sinne weiterzumachen.“

Martin Sonntag, Leiter Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst

 

„Der überraschende Tod von Achim Frenz ist das Ende einer Ära, seine Errungenschaften für die

Komische Kunst sind beispiellos. Das gesamte Team der Caricatura Galerie Kassel, dem er als Vorstand

und auch menschlich immer mit Rat und Tat zur Seite stand, ist zutiefst betroffen und traurig über

diesen Verlust. Wir werden dich vermissen, Achim!“

Saskia Wagner, Leiterin Caricatura Galerie Kassel

Achim Frenz leitete das Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst im Leinwandhaus am Weckmarkt seit der Gründung im Jahr 2008. Die Idee des Museums ist auf ihn zurückzuführen: Bereits zur Jahrtausendwende wurde er vom damaligen Kulturdezernenten Hans-Bernhard Nordhoff mit der Entwicklung eines Museumskonzeptes betraut. Frenz hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, eine Sammlung der Neuen Frankfurter Schule aufzubauen und diese der Öffentlichkeit dauerhaftzugänglich zu machen. Unter dem Motto „Zeigen, was möglich ist“ warb er acht Jahre lang um ein eigenständiges und unabhängiges Museum. Zunächst wurde es als Außenstelle des Historischen Museums betrieben, 2019 direkt dem Kulturamt unterstellt.

„Bestürzt habe ich die Nachricht vom Tod Achim Frenz‘ vernommen. Erst Ende letzten Jahres haben

wir ihn mit einem Festakt in der Evangelischen Akademie in den Ruhestand verabschiedet. Er war voller

Pläne und Ideen. Sein Wirken für die Stadt Frankfurt und für die Neue Frankfurter Schule war stets von

großer Hingabe geprägt. Diese Hingabe spiegelt sich in seinen großen Verdiensten wider. Ohne Achim

Frenz gäbe es das Caricatura Museum in Frankfurt nicht, dass dazu beigetragen hat, dass die Komische

Kunst als ernstzunehmende Kunst zum Gattungsbegriff wurde. Mit ihm verlieren wir einen großen

Visionär und unermüdlichen Kämpfer für die Komische Kunst. Wir werden ihn sehr vermissen.“

Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main

 

„Die Nachricht von Achim Frenz‘ Tod erschüttert mich. In den Jahren unserer fruchtbaren

Zusammenarbeit haben wir einander schätzen gelernt. In ihm verliert Frankfurt einen Vorreiter der

Komischen Kunst, der stets die Weiterentwicklung des „schönsten Museums der Welt“ im Blick hatte.“

Sybille Linke, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Frankfurt am Main

 

In seiner Zeit als Leitung des Museums verantwortete Frenz den Aufbau und die Erweiterung der Sammlung des Hauses, die zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand mehr als 8.000 Originale der Zeichner der Neuen Frankfurter Schule sowie rund 6.500 Zeichnungen weiterer Karikaturisten umfasste. Unter seiner Leitung wurden die regelmäßigen Neuhängungen der Dauerausstellung zur Neuen Frankfurter Schule und 42 Sonderausstellungen kuratiert. Krönender Abschluss seiner Karriere war die aktuelle Ausstellung „Ach was. Loriot zum Hundertsten“ zu Ehren des wohl bedeutendsten deutschen Humoristen.

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Verlagen gab Frenz die Buchreihe Caricatura Museum Edition heraus, die die vielfältigen Ausstellungen im Museum dokumentieren. Zudem etablierte er mit seinem Team das Festival der Komik, das alljährlich als Ergänzung zu den Ausstellungen auf dem Weckmarkt satirische Bühnenkunst während des Museumsuferfestes präsentiert. 2020 wurden das Caricatura Museum Frankfurt und die Caricatura Galerie Kassel mit dem Hessischen Kulturpreis gewürdigt. Erstmals erhielten ein Museum und eine Galerie diese Auszeichnung.

Schon früh kam Achim Frenz mit der Komischen Kunst in Kontakt. Sein Studium an der Kunst- und Gesamthochschule Kassel schloss der gebürtige Bremer mit der Diplomarbeit „Die Grenzen der Satire“ ab. Mit Kommilitonen entwarf und verbreitete er im Künstlerkollektiv „Visuelle Opposition“ politische Plakate mit komisch-satirischem Ansatz und legte den Fokus auf die Entwicklung einer eigenen Komik.

Prägend waren die von den Studierenden initiierten Lehrstunden bei F.K. Waechter und F.W. Bernstein, die als Mitbegründer der Neuen Frankfurter Schule die Nachkriegssatire und Humorlandschaft maßgeblich beeinflusst hatten. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Redakteur und Karikaturist bei der nordhessischen Ausgabe des „Pflasterstrand” und setzte sich auch hier intensiv mit dem Medium Satire auseinander.

Mitte der 1980er Jahre war er federführend als Initiator wie Kurator an Ausstellungen in Kassel beteiligt, die die zeitgenössische Komische Kunst in Deutschland dokumentierten. Erstmals wurde die Komische Kunst als eigenständige und ernstzunehmende Gattung wahrgenommen. Mit der Gründung des Kulturbahnhofs Kassel schuf Frenz dann mit Mitstreitern auch einen ständigen Ausstellungsort der Komischen Kunst: Die Caricatura – Galerie für Komische Kunst Kassel, die er bis 2000 leitete und in deren Vorstand er bis zu seinem Tod vertreten war. Seit 2006 war Frenz zudem Mitherausgeber der Satirezeitschrift Titanic.

In den Sommerakademien für Komische Kunst, die die Caricatura Galerie Kassel in Kooperation mit dem Caricatura Museum Frankfurt veranstaltet, setzte er sich seit 2007 für die Ausbildung junger Zeichner ein. Seine Expertise war auch als Jurymitglied gefragt, unter anderem beim Göttinger Elch, beim Deutschen Karikaturenpreis, beim Wilhelm-Busch-Preis und beim Ludwig-Emil-Grimm-Preis.

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